

José Ríos Mercado
Deutschland, Irak, Myanmar und Venezuela. Dies alles sind Länder, in denen unser ehemaliger Schüler des Abschlussjahrgangs 2005, Efraín Guzmán, bereits humanitäre Arbeit geleistet hat. Der Absolvent des Grundstudiums „Internationale Beziehungen“ der Universidad Jorge Tadeo Lozano (Bogotá) sowie des Masters in „Internationale Humanitäre Arbeit“ der Ruhr-Universität Bochum (Deutschland), hat heute die Möglichkeit, mit seiner Arbeit einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen in Krisenregionen zu leisten und ihre Familien zu schützen.
“Die erste Organisation, mit der ich gearbeitet habe, war das Deutsche Rote Kreuz. Dort konzentrierte sich meine Arbeit auf die Betreuung von Flüchtlingen aus Afghanistan, Irak und Syrien, die zu diesem Zeitpunkt (Jahr 2015) nach Deutschland gekommen sind. Zu diesem Zeitpunkt war ich der Programmkoordinator und stellvertretende Direktor eines Flüchtlingslagers für 5.000 Menschen in der Nähe der Grenze zu Österreich, wo die Flüchtlinge Lebensmittel, medizinische Versorgung, psychologische Betreuung, Medikamente und Kleidung erhielten”, sagte der Experte für internationale Beziehungen.
Nach dieser Erfahrung reiste Efraín Guzmán in den Irak (2016), um als Programm-Manager der niederländischen NGO Dorcas in Mosul und der umliegenden Gegend zu arbeiten. Dort hatte er die Gelegenheit, die Zivilbevölkerung zu helfen, die unter der gewaltsamen Konfrontation zwischen dem islamischen Staat und der Koalitionsarmee litten. Einige Zeit später zog er nach Myanmar (2018) und arbeitete als Büroleiter der niederländischen NGO ZOA, um die dortige muslimische Minderheit der Rohinya zu unterstützen. Diese suchten zunehmend in Bangladesch Zuflucht aufgrund der für sie schwierigen Situation in Myanmar.
Im folgenden Jahr kehrte er in den Irak zurück, um als Programmkoordinator für die Schweizer NGO, den Lutherischen Weltbund, zu arbeiten. „Sobald meine Mission endete, nutzte ich die Möglichkeit, um in Venezuela mit derselben Organisation zu arbeiten. Seit Februar 2020 führe ich hier eine Bedarfsanalyse der Bevölkerung in verschiedenen Bereichen durch, um entsprechende Hilfsprogramme in der zweiten Hälfte dieses Jahres oder in der ersten Hälfte des nächsten Jahres umzusetzen”, schilderte der Experte für internationale Beziehungen.
Für Efraín Guzmán sind das Leisten von Hilfe für Menschen in verschiedenen Ländern, die Verwaltung und Organisation von Spendengeldern zur Ermöglichung dieser Hilfeleistungen und das Verfolgen der Ergebnisse dieser Hilfsaktion, ganz klare berufliche Erfolge, die ihm immer wieder neue Kraft schenken. Dennoch merkt er kritisch an, wie frustrierend es ist, dass Kriege auf der ganzen Welt weiterhin verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben und somit viele dringende Hilfsmaßnahmen hervorrufen, die oftmals die Kapazitäten der lokalen Regierungen und humanitären Organisationen übersteigen.
Die Qualität der Ausbildung an der Deutschen Schule in Barranquilla ist für den Experten für Internationale Beziehungen ein entscheidender Aspekt gewesen, der sich auf seine persönliche und berufliche Entwicklung ausgewirkt hat. Die Sprachen, Konstanz, Disziplin, das kritische Denken und das ausgeprägte Bedürfnis, anderen zu helfen, sind Teil des wertvollen Vermächtnisses, das ihm die Schule hinterlassen und an verschiedenen Orten der Welt viele Türen geöffnet hat. Insbesondere in den Situationen, in denen er einen engeren Kontakt zu der vom Krieg betroffenen Bevölkerungen pflegen musste, kamen ihm die diese Eigenschaften besonders zugute.