

Erstellt von José Ríos Mercado | 05.11.2019
Zu verstehen, wie Sprachen funktionieren, war die Hauptmotivation für unsere ehemalige Schülerin des Abschlussjahrgangs 1996, Lissette Mächler, nach Deutschland zu reisen und Germanistik mit Schwerpunkt Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Hamburg zu studieren. Nach mehreren Jahren in Deutschland entschied sie sich dazu, nach Kolumbien zurückzukehren und ihre Erfahrung und Wissen als Lehrkraft an Institutionen wie der Universidad Nacional (Standort: Bogotá) und dem Goethe-Institut einzubringen.
“Die Universidad de Antioquia war eine weitere Bildungseinrichtung, die mir die Türen zu einem Master-Abschluss in Linguistik (Deutsch als Fremdsprache) öffnete und mich dazu brachte, Deutsch-Lehrkräfte auszubilden. Dort war ich zusätzlich als Vertreterin des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) tätig, um eine Brücke zwischen kolumbianischen und deutschen Universitäten zu schlagen”, schilderte die Sprachwissenschaftlerin.
Im Jahr 2016 beschloss Lissette Mächler, sich weiterzubilden. Dafür kehrte sie nach Deutschland zurück, um an der Pädagogischen Universität Heidelberg in Germanistik zu promovieren, wo sie derzeit außerdem Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache ausbildet. Diesen bringt sie die Didaktik, Lehrmittel und Methoden zum Unterrichten der deutschen Sprache an verschiedenen Bildungseinrichtungen (Schulen und Universitäten) im Ausland näher.
“Der Deutschunterricht wird einfach, wenn man motivierte Schüler hat und um diese zu motivieren, braucht man ein klares Ziel. Ich kann der Beste im Unterrichten der Sprache sein, aber wenn ich eine Person vor mir habe, die nicht lernen will, muss ich es nicht einmal versuchen. Die Lehrkraft muss die Schülerinnen und Schüler aber auch motiviert halten, damit der Prozess funktioniert, denn wenn nicht, warden diese sich langweilen und gehen”, erklärte die Sprachwissenschaftlerin.
Laut Lissette Mächler garantieren sowohl die “hard skills” (Sprach- und Didaktikkenntnisse, Lehrmittel und -methoden) als auch die “soft skills” (die individuellen Persönlichkeitsmerkmale der Schülerinnen und Schüler, auf welche die Lehrkraft achten sollte) den Erfolg im Sprachunterricht. Hinsichtlich unserer Institution hob sie alles hervor, was in Bezug auf die Infrastruktur und technologische Ausstattung sowie auf die Entwicklung der Schule mit Blick auf den Deutschunterricht getan wurde.
Für die Sprachwissenschaftlerin ist die Möglichkeit, von klein auf mit der Sprache in Berührung zu kommen, ein Vorteil, den sie in ihrer Studienzeit nicht hatte. Gleichzeitig bringt sie zum Ausdruck, dass, obwohl der aktuelle Fortschritt unserer Schülerinnen und Schüler beim Erlernen der deutschen Sprache schneller geworden ist, das Lehrmodell zum Erwerb von Grammatikwissen dasselbe ist, was bei ihrer Generation bereits eingesetzt wurde.