

Erstellt von José Ríos Mercado | 25.11.2019
Margarita Guzmán, unsere ehemalige Schülerin des Abschlussjahrgangs 1996, lebt seit mehr als 15 Jahren in Deutschland. Die Betriebswirtin der Universidad del Norte mit einem Master-Abschluss in Nachhaltigem Tourismusmanagement der Universität der angewandten Wissenschaften in Eberswalde hat ihre gesamte berufliche Laufbahn in diesem Land verbracht und berät sowie orientiert kolumbianische und lateinamerikanische Unternehmen und Bürger, die daran interessiert sind, in Europa tätig zu werden.
“Das breite akademische Angebot Deutschlands und die niedrigen Ausbildungskosten haben mich dazu veranlasst, meine Ausbildung dort fortzusetzen. Während meines Masterstudiums in Berlin hatte ich einen Kontakt zu dem dort ansässigen kolumbianischen Konsulat; nach der konsularischen Registrierung wurde ich dazu aufgerufen, an einem Bewerbungsgespräch der kolumbianischen Botschaft teilzunehmen, bei dem ich letztlich ausgewählt wurde”, sagte die Betriebswirtin.
Margarita Guzmán erklärte, dass die Möglichkeit, vier Jahre lang an der Botschaft als Verantwortliche für Handel und Wirtschaft zu arbeiten, es ihr ermöglichte, die Funktionsweise des kolumbianischen Außendienstes viel besser zu verstehen. Sie erwähnte auch, dass sie wisse, dass viele kolumbianische Unternehmen Rat und Orientierung beim Agieren in Deutschland benötigen, da die Herausforderung darin bestehe, mit zwei so unterschiedlichen Kulturen zu einer Einigung zu kommen.
“Als meine Anstellung bei der Botschaft endete, wurde ich unabhängig und gründete ein Dienstleistungsunternehmen, das sich auf die Betreuung kleiner und mittelständischer lateinamerikanischer Unternehmen (KMU) konzentriert, die in Deutschland Geschäfte machen wollen. Jahre später wurde ich von einem ehemaligen Schüler der Schule kontaktiert, der mir von einer Jobmöglichkeit an der Institution erzählte, bei der es um die Beratung und Orientierung von Austauschschüler/innen ging”, sagte die Betriebswirtin.
Als sie sich dieser Herausforderung stellte, lag für Margarita Guzmán das größte Problem darin, dass sie nicht viele Gastfamilien für die Schülerinnen und Schüler aus Barranquilla fand. Dies hängt zum einen mit der bestehenden Wettbewerbsfähigkeit auf einem immer größer werdenden Markt zusammen, aber auch mit der Art des Dienstes selbst, der durchaus als invasiv für die Familien betrachtet werden kann. Weiterhin versicherte sie, dass insbesondere die Toleranz der Gastfamilie entscheidend ist, damit der Austausch zur bestmöglichen Erfahrung für den/die Schüler/in wird.
Rund 1.586 Bildungseinrichtungen sind Teil der Kontaktliste der Betriebswirtin, auf welche sie permanent zurückgreift, um Gastfamilien zu finden. Die Gastfreundschaft der Deutschen und ihre Neugierde, mit Menschen aus anderen Ländern zu interagieren, sind Aspekte, die dazu beitragen, dass es dennoch jedes Jahr Familien gibt, die bereit, interessiert und motiviert sind, den Schülerinnen und Schülern die Türen ihres Zuhauses zu öffnen.